Am vergangenen Wochenende durften wir wieder mal in den Genuss von frischer Luft und freiem Highspeed-Internet kommen. Da wir nochmals das Land verlassen mussten um weitere 30 Tage hier bleiben zu dürfen, entschieden wir uns diesmal für Hongkong, 香港 (= duftender Hafen). Am Freitag morgen ging es schon früh los zum Flughafen und nach einem etwas turbulenten dreistündigen Flug und mit anderthalb Stunden Verspätung, landeten wir endlich in Hongkong. Das Klima war direkt sehr angenehm mit hoher Luftfeuchtigkeit – im Gegensatz zu Tianjin, wo unsere Haut momentan austrocknet – und 20 Grad Temperaturunterschied. Wir mussten direkt unsere dicken Jacken ausziehen.
Wir hatten das Indigo Hotel in Wan Chai auf Honkong Island gebucht – von dort aus waren wir in 3 Minuten bei der Subway und in 10 Minuten am Hafen mit Blick auf die Hongkonger Skyline. Idealerweise befindet sich direkt gegenüber vom Hotel ein Bäcker, der neben Croissants, Baguettes und Brötchen auch richtiges Brot backt. Natürlich waren wir hier jedes Mal frühstücken und haben auch Sonntags ein Brot mit nach Tianjin genommen 🙂
Samstags fuhren wir dann mit der Drahtseilbahn Peak Tram auf den Victoria Peak (552m hoch). Hier oben wohnen seit der Kolonialzeit die reichsten Hongkonger. Diese flohen damals vor der Malaria, die in der Stadt grassierte, auf den Peak.
Die historische Peak Tram diente im 19. Jahrhundert überwiegend dem Transport der Bewohner des Peaks in die Stadt. 1989 wurden dann Bahn und Strecke komplett von einem Schweizer Konzern überholt und aufgerüstet. Die Fahrt selbst ist ein Erlebnis, da die Bahn eine Steigung von 48 % überwindet und es dadurch scheint, als ob die Hochhäuser schräg stehen.
Der Peak soll eine wunderbare Aussicht auf die Skyline, den Victoria Harbour und die umliegenden Inseln bieten, leider hatten wir Pech und an diesem Tag extremen Nebel, sodass wir die Inseln nur erahnen konnten:
Anschließend fuhren wir mit der berühmten Star Ferry (die günstigste Möglichkeit den Victoria Harbour zu überqueren) nach Kowloon und schlenderten über die Tsim Sha Tsui Promenade zur Avenue of Stars, die allerdings nicht so toll war – hier sind einige chinesische Filmstars mit ihren Handabdrücken verewigt. Allerdings hat man von der Promenade einen sehr schönen Blick auf die Skyline. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Shoppen auf dem Ladies’ Market und dem Temple Street Night Market.
Hongkong war von 1841 bis 1997 eine britische Kronkolonie, was man noch deutlich merkt: Spucken auf die Straße und in Mülleimer ist bei Strafe verboten (leider nicht selbstverständlich für die Festlandchinesen), Doppeldeckerbusse, schmale Straßenbahnen, viele englische Straßennamen und natürlich Englisch als 2. Amtssprache, was das Leben so erheblich vereinfacht. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass wir in den 2 Tagen Hongkong so viele Ausländer gesehen hatten wie in 2 Monaten Tianjin nicht. Alles in allem hat es uns hier sehr gut gefallen, allerdings wäre das Leben hier doch zu teuer.
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